Das Jugendradiocamp fand vom 3. bis 5. Oktober an der Georg-von-Vollmar-Akademie in Kochel am See statt. In diesem Jahr stand es unter dem Thema „Gesellschaft in Bayern“ und bot Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Aspekten gesellschaftlichen Zusammenlebens auseinanderzusetzen. Zu Beginn ging die Gruppe grundlegenden Fragen nach wie „Was ist fair?“ und „Wofür sind Regeln da?“. Diese Einstiegsrunde regte zum Nachdenken über Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Verantwortung in der Gesellschaft an und bildete die Grundlage für die anschließenden Workshops. Am Wochenende erwartete die Jugendlichen ein vielfältiges Workshop-Programm, das zum Mitmachen und Mitdenken einlud. Besonders kreativ ging es beim „Plottern für Frauenrechte“ zu: Mit selbst gestalteten Botschaften und Symbolen setzten die Teilnehmenden ein Zeichen für Gleichstellung und Empowerment. Auch die Auseinandersetzung mit „Diskriminierungsformen und Stereotypen in Medien“ stieß auf reges Interesse. Hier wurde kritisch hinterfragt, wie bestimmte Gruppen dargestellt werden und welche Rollen und Vorurteile sich dadurch verfestigen können. Musikfans diskutierten im Workshop „Wie gesellschaftskritisch darf Musik sein?“ über Freiheit und Verantwortung von Künstlerinnen und Künstlern – und darüber, wann provokante Texte zu einer wichtigen Debatte beitragen oder Grenzen überschreiten. Für Bewegung und lebhafte Diskussionen sorgte schließlich das sogenannte „Zustimmungsspiel“. Die Jugendlichen mussten sich im Raum positionieren, je nachdem, ob sie einer Aussage zustimmten oder widersprachen. So ergaben sich spannende Gespräche über persönliche Ansichten und gesellschaftliche Werte. Bei einer Spontanmoderation zogen die Jugendliche Wörter und durften eine Minute lang eine Moderation einsprechen, die diese Begriffe enthielten. Im Interview mit der Akademieleiterin Julia Davis wurde geklärt, wer Georg von Vollmar war und welche Bildungsziele die Akademie verfolgt. Damit erhielten die Teilnehmenden auch Einblicke in die politische und historische Bedeutung des Veranstaltungsortes. In den freien Zeiten konnten die Jugendlichen mehr über den Wald lernen, denn als angehende Waldpädagogin machte Tamara Wadler den Wald spielerisch erlebbar. Nicht nur das Radio stand im Vordergrund, denn auch in diesem Jahr entschied die Gruppe, gemeinsam Filme zu drehen und so entstanden drei Folgen „Alarm für Kochel 11“. Gemeinsam erlernten die Teilnehmenden außerdem die Grundschritte beim Line Dance, spielten Gitarre oder sangen zusammen in einem Chor bekannt Lieder. Zum Abschluss wurden die Inhalte der Workshops auditiv aufgearbeitet. Die Jugendlichen produzierten eigene Radiobeiträge, in denen sie ihre Erfahrungen, Diskussionen und Erkenntnisse zusammenfassten. Diese Beiträge sind auf Galaxy Mixed mittwochs und donnerstags jeweils von 19 bis 20 Uhr zu hören und zeigen, wie vielfältig und engagiert junge Menschen gesellschaftliche Themen aufgreifen und medial umsetzen. Insgesamt war das Jugendradiocamp 2025 ein inspirierendes Wochenende, das Kreativität, Medienkompetenz und gesellschaftliches Bewusstsein förderte.