Eine Trickfilmbox als gemeinsame Projektarbeit der Kreisjugendringe Berchtesgadener Land und Mühldorf, von Q3 – Quartier für Medien.Bildung.Abenteuer aus Traunstein und der Ausbildung im Schreinerhandwerk in der JVA Laufen-Lebenau.

Aus einer Anfrage des Kreisjugendringes BGL heraus, wurde eine interessante Aufgabenstellung für die Ausbildung in der Jugendstrafanstalt Laufen-Lebenau in die Tat umgesetzt. Eine einfache Sperrholzkiste stellte den Grundgedanken für die Kinder- und Jugendarbeit mit neuen Medien dar,  woraus letztendlich durch mehrfaches Probieren und Fachsimpeln ein ansehnliches und funktionelles Werkstück entstand. Die zunächst fest zusammengebaute „Sperrholzkiste“ wurde in eine „stabile zerlegbare Trickfilmbox“ umgestaltet, wodurch sich für die Anwender der Transport zu den Verwendungsorten an verschiedenen Schulen des Landkreises in Zukunft wesentlich erleichtert.

Die Ausbildung zum Schreiner beginnt in Bayern mit dem Berufsgrundschuljahr, eine einjährige Schulausbildung an der Berufsschule.

In der JVA Laufen-Lebenau wird seit längerem in Zusammenarbeit mit der Berufsschule die externe Durchführung des BGJ Holztechnik gelebt. Herr Thomas Unterhofer aus der Schreinerabteilung der Berufsschule unterstützt dabei den Schreinermeister und Justizvollzugsbeamten Herrn Georg Wimmer bei der Durchführung.

Der Lehrplan für das Berufsgrundschuljahr Holztechnik fordert zum Ende der einjährigen Ausbildung zum Schreiner eine abschließende Projektarbeit. Hierbei ist es wünschenswert, dass man an einem Werkstück arbeiten kann, welches möglichst viele der bisher erlernten Kenntnisse und Fertigkeiten abverlangt.

Beginnend mit einer Gruppenarbeit wurde der Auftrag erfasst, die Eckdaten zu Papier gebracht und schließlich in durchdachten Skizzen der Konstruktionen mit Bemaßungen dargestellt. Als nächster Schritt galt es, die Skizzen in saubere Zeichnungen am PC umzusetzen. Dabei war es auch möglich, während des Zeichnens mit CAD weitere Verbesserungen einzubringen. Die Zeichnungen dienten wiederum als Grundlage für die Erstellung der CNC-Programme, je nach Kontur und Aufwand wurden verschiedene Verfahren zum Erstellen der CNC-Programme angewendet. Auch die Elektroabteilung der JVA Laufen-Lebenau brachte sich mit fachkundiger Beratung für die passende Beleuchtung in das Projekt mit ein.

Nicht nur moderne Fertigungstechniken kamen zum Einsatz, so wurden die einzelnen Teile aus Plattenwerkstoffen auf der Kreissäge zurecht gesägt und die einzelnen Schritte mit Handmaschinen erledigt. Nach dem maschinellen Bearbeiten der Konturen auf der CNC-Maschine, stand die lästigere Arbeit an, die Kanten überwiegend von Hand zu schleifen und zu brechen, damit eine saubere Oberfläche an den Werkstücken entsteht. Als letzter Arbeitsschritt wurde die LED-Beleuchtung in die Trickfilmbox montiert und ein Test der erschaffenen Projektarbeit vorgenommen.

Moderne Lehrpläne sehen es vor, das Projekt zu reflektieren. Von den jugendlichen Gefangenen wurde eine Präsentation mit Powerpoint erstellt und den eingeladenen Gästen, Frau Kristin Hüwel vom KJR Mühldorf, Herrn Rudi Hiebl vom KJR Berchtesgadener Land und Herrn Danilo Dietsch von Q3 – Quartier für Medien.Bildung.Abenteuer aus Traunstein, vorgetragen.

Auch wenn in der JVA Laufen-Lebenau nur wenige in Jugendstrafe befindliche junge Männer im Alter von 14 bis 21 Jahren eine Ausbildung oder einen Ausbildungsabschnitt absolvieren, ist dies immer wieder ein Meilenstein für die Zukunft jedes Einzelnen.

Bilder: JVA Laufen-Lebenau